Klaus Bartram

Unternehmensberater

Unternehmenskennzahlen

Erfolg ist planbar:

Unternehmenskennzahlen Langfristig kann ein Unternehmen nur dann erfolgreich sein, wenn die wichtigsten Kennzahlen für eine rentable Unternehmensführung bekannt sind. Viele Unternehmer - nicht nur Existenzgründer - machen den Fehler aus dem Bauch heraus zu handeln und setzen sich nicht oder nur ungenügend mit den Kennzahlen ihres Unternehmens auseinander. Immer häufiger scheitern Startup-Unternehmen, weil sie es nicht verstanden haben, die Entwicklung ihrer Unternehmenskennzahlen im Blick zu behalten. Dabei sind diese sehr wichtig, denn die Unternehmenskennzahlen dienen der Unternehmensbewertung. In einer Zeit des wachsenden Wettbewerbsdrucks sind die betriebswirtschaftlichen Instrumentarien ein wichtiges Element für effizientes Arbeiten. Ziel einer Unternehmensanalyse ist es, durch Aufbereitung und Verdichtung von Informationen zu Kennzahlen entscheidungsrelevante Informationen über die gegenwärtige und künftige wirtschaftliche Lage zu erhalten. Unternehmenskennzahlen gewinnen für das Management immer mehr an praktischer Bedeutung. Sie sind Grundlagen und praktisches Wissen für jeden Betrieb. Nur wer ausreichend über sein eigenes Unternehmen informiert ist, kann Risiken frühzeitig erkennen und Chancen rechtzeitig nutzen. Er erhält damit Wettbewerbsvorteile durch gezielte Nutzung vorhandener Informationen.
Die zehn wichtigsten Unternehmenskennzahlen stelle ich Ihnen hier vor:

  • Anlagendeckungsgrad
  • Cash-Flow
  • Eigenkapitalquote
  • Eigenkapitalrendite
  • Forderungsumschlag
  • Liquiditätsgrad
  • Materialaufwandsquote
  • Personalaufwandsquote
  • Umsatzrentabilität
  • Verschuldungsgrad

Es ist allerdings nur wenig hilfreich die Unternehmenszahlen regelmäßig zu überprüfen. Denn das allein lässt nur wenig Rückschlüsse auf den Erfolg eines Unternehmens zu. Das Entscheidende ist, die eigenen Zahlen mit den Branchenwerten zu vergleichen. Nur so kann man herausfinden, wo gegebenenfalls die Schwachstellen liegen. Vergleichswerte kann man etwa bei den Industrie- und Handelskammern oder den Verbänden erhalten.


Anlagendeckungsgrad
Der Anlagendeckungsgrad trifft eine Aussage über die Stabilität der Unternehmensfinanzierung. Der Anlagendeckungsgrad trifft eine - zumindest grobe - Aussage über die Stabilität der Unternehmensfinanzierung. Man unterscheidet dabei zwischen Anlagendeckungsgrad I und Anlagendeckungsgrad II:

    Eigenkapital x 100
    --------------------- = Anlagendeckungsgrad I
    Anlagevermögen

Der Deckungsgrad I zeigt an, wieviel Prozent des Anlagevermögens mit Eigenkapital finanziert sind. Ein Deckungsgrad I von 60 Prozent bedeutet zum Beispiel, dass einem Euro Anlagevermögen 60 Cent Eigenkapital gegenüberstehen und somit Teile des Anlagevermögens (40 Prozent) mit Fremdkapital finanziert werden müssen.

    Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital x 100
    ------------------------------------------------------ = Anlagendeckungsgrad II
    Anlagevermögen

Der Deckungsgrad II zeigt an, wieviel Prozent des Anlagevermögens langfristig finanziert sind. Ein Deckungsgrad II von 90 Prozent bedeutet zum Beispiel, dass lediglich 90 Prozent des Anlagevermögens langfristig und die restlichen 10 Prozent kurzfristig finanziert werden. Da das Anlagevermögen langfristig gebunden ist, sollte es in der Regel auch langfristig finanziert werden. Im Umkehrschluss würde das Umlaufvermögen nicht ausreichen, um das gesamte kurzfristige Fremdkapital zu bedienen. Der Deckungsgrad II sollte somit mindestens 100 Prozent betragen. Werte über 100 Prozent zeigen an, dass auch betriebsnotwendiges Umlaufvermögen mit langfristigem Charakter (etwa Mindestbestände) abgedeckt ist.


Cash-Flow
Der Cash-Flow zeigt, wieviel Geld für künftige Investitionen, Gewinnausschüttung, Tilgung von Schulden oder zur Steigerung der Liquidität zur Verfügung steht. Er misst die Finanzkraft eines Betriebes. Der Cash-Flow drückt aus, welcher Überschuss (Betriebseinnahmen abzüglich Betriebsausgaben) in einer Periode (zumeist ein Wirtschaftsjahr) aus eigener Kraft erwirtschaftet worden ist. Er gibt also Auskunft über die Liquidität eines Betriebes. Anhand des Cash-Flow kann ersehen werden, welche Mittel für Investitionen, Schuldentilgung und Gewinnausschüttung zur Verfügung stehen. Der Cash-Flow ist für Kreditgeber ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit. Die Daten für den Cash-Flow werden aus dem Jahresabschluss errechnet. Das Jahresergebnis wird um die Kosten erhöht, die durch Sicherheitsbuchungen und steuerliche Taktik entstanden sind und damit nicht direkt zu Ausgaben führen (beispielsweise Abschreibungen, besondere Rückstellungen etc.)

Allgemeine Formel:

    Cash-Flow = Jahresüberschuss + Abschreibungen + Erhöhung langfristiger Rückstellungen

Der Cash Flow drückt die Fähigkeit eines Unternehmens aus, eigenerwirtschaftete Mittel zu reinvestieren, Schulden zu tilgen und Dividenden zu zahlen, ohne auf Mittel von Dritten angewiesen zu sein. Der freiverfügbare Cash Flow (FCF) bildet die Basis für viele Bewertungsmodelle, da er die verfügbaren finanziellen Mittel misst, die dem Unternehmen nach Begleichung der fälligen Verpflichtungen zur diskretionären Verwendung zur Verfügung stehen. Je höher der FCF, desto gesünder ist das Unternehmen, da mehr finanzielle Mittel für Wachstum, Dividendenzahlungen etc. zur Verfügung stehen.


Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote gibt an, wie hoch der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital ist. Das Eigenkapital ist ein wichtigster Maßstab für die Beurteilung eines Unternehmens. Insbesondere bei Verhandlungen über Kredite wird gemessen, in welchem Verhältnis das eigene Kapital zum Gesamtkapital steht. Das heißt, wieviel Prozent das eigene finanzielle Engagement gegenüber dem fremder Dritter (Banken, Lieferanten, sonstige Geldgeber) ausmacht. Die Eigenkapitalquote (EKQ) gibt das Verhältnis aus Gesamtkapital und Eigenkapital an und lässt damit Rückschlüsse auf die Solvabilität eines Unternehmen zu. Diese Kennzahl bringt somit zum Ausdruck, in welchem Umfang der oder die Betriebsinhaber sich an der Finanzierung des Geschäftes durch Einbringung von Eigenkapital beteiligen.

    Eigenkapital x 100
    --------------------- = Eigenkapitalquote
    Bilanzsumme

Grundsätzlich gilt:

  • je höher die Eigenkapitalquote, desto kreditwürdiger ist ein Unternehmen
  • je mehr Eigenkapital eingebracht wird, desto höher steigt die Eigenkapitalquote
  • je mehr Eigenkapital eingebracht wird, desto mehr sind der oder die Inhaber am unternehmerischen Risiko beteiligt

Eigenkapitalrendite
Diese Kennzahl gibt an, wie hoch sich das ins Unternehmen eingebrachte Eigenkapital verzinst. Sie beantwortet also die Frage, ob sich die Einbringung des Eigenkapitals rentiert. Die Rentabilität eines Unternehmens kann auf verschiedene Weise gemessen werden, beispielsweise die Rentabilität auf das Eigenkapital. Die Unternehmenskennzahl Eigenkapitalrendite, auch Eigenkapitalrentabilität genannt, ermöglicht den Vergleich mit der Verzinsung, die andere Anlageformen bieten. Letztlich geht es darum, die Rentabilität eines Unternehmens zu bewerten, um zum Beispiel auch im Vergleich mit Alternativen Entscheidungen treffen zu können. Die Eigenkapitalrentabilität sollte - mittelfristig - deutlich über dem marktüblichen Zins liegen, denn ansonsten ist das Eigenkapital anderweitig besser angelegt.

    Jahresüberschuss (Gewinn) x 100
    --------------------------------------- = Eigenkapitalrentabilität
    Eigenkapital

Als Gewinn wird dabei der Bilanzgewinn zuzüglich Zuführung von Rückstellungen und Steuern vom Einkommen, Ertrag und Vermögen eingesetzt. Die Eigenkapitalrendite ist folglich eine Kennzahl, die anzeigt, wie viel das Unternehmen auf das Eigenkapital verdient hat. Je höher die Rendite um so besser. Die Eigenkapitalrendite ist gleichzeitig ein Indikator dafür, mit welcher Wachstumsrate das Unternehmen aus eigener Kraft, also ohne zusätzliche Finanzierung, wachsen kann.


Forderungsumschlag
Diese Unternehmenskennzahl zeigt an, wie lange es dauert, bis säumige Zahler die offenen Rechnungen eines Betriebes begleichen. Unter Forderungen werden die Ansprüche eines Unternehmens auf Gegenleistung (meist in Geld) für vom Unternehmen erbrachte Lieferungen und Leistungen oder der Anspruch auf Einlösung einer eingegangenen Verpflichtung verstanden. Forderungen können gegenüber den eigenen Gesellschaftern, den Kunden, den Lieferanten oder sonstigen Geschäftspartnern gegenüber bestehen. Forderungen werden auf der Aktivseite der Bilanz ausgewiesen. Kapitalgesellschaften müssen - je nach Größenklasse - ihre Forderungen nach dem Handelsgesetzbuch (§ 265 ff HGB) in besonderer Weise in der Bilanz ausweisen. Forderungen können sowohl zum Anlagevermögen als auch zum Umlaufvermögen gehören. Forderungen werden darüberhinaus nach Sicherheit und Laufzeit klassifiziert. Die Kennzahl Forderungsumschlag zeigt an, wie lange es dauert, bis säumige Zahler die Rechnungen eines Unternehmens begleichen.

    Offene Forderungen x 360
    ------------------------------ = Forderungsumschlag
    Umsatz

Die Zahlungsmoral in Deutschland gilt allgemein als schlecht. Ein Grund mehr, dem Forderungsumschlag von Beginn an, entschieden entgegen zu wirken. Offene Forderungen sollte man immer im Blick haben und regelmäßig mahnen. Mit Mahnbescheiden sollte man nicht allzulange warten. Einer der häufigsten Gründe für das Scheitern kleiner und mittelständischer Unternehmen ist die schlechte Zahlungsmoral. Locken Sie Ihre Kunden mit Skonti, damit diese pünktlich zahlen. Wenn eine große Forderung ausfällt, dann mindert das nicht nur gravierend den eigenen Unternehmenserfolg, sondern kann durchaus auch existenzbedrohend sein.


Liquiditätsgrad
Ist ein Unternehmen in der Lage, seine Verbindlichkeiten zu bezahlen, so ist es liquide. Liquidität ist eine Kennziffer, die die Zahlungsbereitschaft eines Unternehmens ausdrückt. Für die Handlungsfähigkeit des Unternehmens ist es notwendig, liquide Mittel in ausreichendem Umfang zur Verfügung zu haben, damit die Zahlungsfähigkeit des Betriebes gewährleistet bleibt. Liquidität bezeichnet die Verfügbarkeit des Unternehmens über flüssige Mittel. Die Aufgabe der Liquiditätsplanung ist die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit. Ein Unternehmen muss jederzeit in der Lage sein Löhne und Gehälter, Verbindlichkeiten an Lieferanten, Kredittilgungen, Zinsen etc. begleichen zu können. Unternehmen verfügen meist über unterschiedliche Formen von Vermögen. Während Bargeld und Bankguthaben jedoch sofort verwendet werden können, ist etwa bei Liquidation von Aktiva wie Maschinen oder Immobilien der Liquidationszeitraum und der Liquidationserlös zu berücksichtigen. Dieses Vermögen lässt sich nur mit entsprechender Verzögerung in liquide Mittel umwandeln. Liquidität bezeichnet die Verfügbarkeit des Unternehmens über flüssige Mittel. Ist ein Unternehmen in der Lage, seine Verbindlichkeiten zu bezahlen, so ist es liquide. Liquidität ist also eine Kennziffer, die die Zahlungsbereitschaft eines Unternehmens ausdrückt. Der Liquiditätsgrad trifft eine Aussage darüber, inwiefern ein Unternehmen in der Lage ist, kurzfristige Verbindlichkeiten zu begleichen, ohne das Anlagevermögen anzutasten.

    Umlaufvermögen x 100
    ---------------------------------- = Liquiditätsgrad
    kurzfristige Verbindlichkeiten

Die Liquidität eines Unternehmens kann in mehreren Stufen gemessen werden und wird in verschiedene Grade unterteilt:

  • Liquiditätsgrad I - die Barliquidität, die sich nur an dem Verhältnis der Geldbestände zu den in Anspruch genommenen Dispositionskrediten orientiert
  • Liquiditätsgrad II - der die kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten einbezieht, und
  • Liquiditätsgrad III - das Verhältnis zwischen Umlaufvermögen und kurzfristigem Fremdkapital

Für die Bezahlung kurzfristiger Verbindlichkeiten ist zunächst der Liquiditätsgrad I ausschlaggebend, der anzeigt, wieviel Bar- und Kassenmittel dem Unternehmen tatsächlich zur Verfügung stehen. Der Liquiditätsgrad II bezeichnet die Finanzmittel, die im Umlaufvermögen stecken, aber die relativ kurzfristig flüssig gemacht werden können (beispielsweise Kundenforderungen und Wertpapierbestände). Der Liquiditätsgrad II ist vor allem für Bankverhandlungen eine wichtige Größe, da er neben den Kassenbeständen und flüssigen Barmitteln eine Einsicht in die Vermögens- und Umsatzverhältnisse des Unternehmens erlaubt. Der Liquiditätsgrad III umfasst das gesamte Umlaufvermögen sowie die gesamten Verbindlichkeiten.

Liquidität 1. Grades
Darunter fallen Barmittel und Guthaben bei Banken, die täglich verfügbar sind. Da diese Mittel kurzfristig verfügbar sind, ist ihre Bedeutung für die Liquidität besonders groß.

    Verfügbare Zahlungsmittel (Bank, Kasse, Wechsel) x 100
    ------------------------------------------------------------------ = Liquidität 1. Grades
    kurzfristige Verbindlichkeiten

Liquidität 2. Grades

    Verfügbare Zahlungsmittel und kurzfristige Forderungen x 100
    ------------------------------------------------------------------------ = Liquidität 2. Grades
    kurzfristige Verbindlichkeiten

Liquidität 3. Grades

    Gesamtes Umlaufvermögen x 100
    ---------------------------------------- = Liquidität 3. Grades
    kurzfristige Verbindlichkeiten

Illiquidität
Ist das Unternehmen nicht mehr zahlungsfähig, kann dies zur Beendigung der Geschäftstätigkeit oder zumindest zu großen Nachteilen führen.

Überliquidität
Stehen mehr liquide Mittel zur Verfügung als zum betroffenen Zeitpunkt notwendig sind, dann hat dies den Nachteil, dass die Rentabilität sinkt, da die ansonsten möglichen Erträge nicht erzielt werden. Es gilt folglich, durch eine effektive Liquiditätsplanung Illiquidität zwingend zu vermeiden und freie Mittel sinnvoll einzusetzen.


Materialaufwandsquote
Die Materialaufwandquote ist eine Kennzahl, die anzeigt, wieviel Rohmaterial im Verhältnis zum Umsatz benötigt wurde. Im Materialaufwand sind alle Kosten erfasst, die benötigt werden, um die Produkte des Unternehmens herzustellen, respektive die Handelsumsätze des Betriebes zu erzielen. Es werden dabei nur die Kosten des Rohmaterials erfasst, die auch tatsächlich für die in dem Geschäftsjahr verkauften Produkte angefallen sind. Der Rest wird in der Bilanz unter den Vorräten geführt. Die Materialaufwandsquote ist damit eine Kennzahl, die anzeigt, wieviel Rohmaterial im Verhältnis zum Umsatz benötigt worden ist. Die Materialaufwandsquote gibt Anhaltspunkte darüber, ob in der Produktion mit Rohstoffen verschwenderisch umgegangen wurde (ob beispielsweise ein hoher Grad an Ausschuss vorliegt) oder ob Rohstoffe zu teuer eingekauft wurden. Eine hohe Materialaufwandsquote sollte Anlass sein, mit den Lieferanten über günstigere Konditionen zu sprechen oder aber auch die Produktionsvorgänge zu optimieren.

    Materialaufwand x 100
    -------------------------- = Materialaufwandsquote
    Umsatz

Steigt der Materialaufwand im Verhältnis zum Umsatz, so wurde entweder mehr Material verbraucht (oft im Einzelhandel, wenn vermehrt Ware abgeschrieben werden muss), oder die Rohmaterialen haben sich verteuert, ohne dass die Preissteigerung an die Kunden weitergegeben werden konnte. Oder es konnten auf Grund des Wettbewerbs und des resultierenden Preisdruckes nicht mehr die gleichen Umsätze erzielt werden.


Personalaufwandsquote
Die Personalaufwandsquote zeigt den Anteil der Personalkosten an der Gesamtleistung des Unternehmens auf. Die Personalaufwandsquote gibt den Anteil des Personalaufwandes an der betrieblichen Gesamtleistung an. Der Personalaufwand ergibt sich aus der Summe von Löhnen, Gehältern und Sozialaufwand. Die Quote ermöglicht Rückschlüsse auf den Rationalisierungsgrad eines Unternehmens sowie auf die Arbeitsintensität. Diese Unternehmenskennzahl zeigt, beispielsweise beim Vergleich mehrerer Geschäftsjahre, die Veränderung der Personalkostenintensität in einem Unternehmen auf. Die Entwicklung sollte durch plausible Erklärungen (wie etwa Änderung des durchschnittlichen Personalbestands, Lohnerhöhungen, Sozialpläne) nachvollziehbar sein.

    Personalaufwand x 100
    --------------------------- = Personalaufwandsquote
    Umsatz

Sehr stark beeinflusst wird dieser Wert unter anderem durch Outsourcing und flexible Arbeitszeiten.


Umsatzrentabilität
Diese Kennzahl zeigt, wie rentabel ein Unternehmen ist. Sie bringt zum Ausdruck, wie viel Prozent des Umsatzes dem Unternehmen als Gewinn verbleiben. Umsatz ist die Summe aller betriebsgewöhnlichen Einnahmen eines Betriebes, den er mit seinen Lieferungen und Leistungen erzielt. Der Umsatz wird in der Gewinn- und Verlustrechnung des Unternehmens ausgewiesen (Umsatzerlöse). Die Umsatzrentabilität wird auch Umsatzrendite genannt. Sie ergibt sich aus der Beziehung des erzielten Gewinnes zu den Umsatzerlösen. Diese Unternehmenskennzahl wird regelmäßig für den Vergleich ähnlicher Unternehmen eingesetzt. Diese betriebliche Kennzahl zeigt, wieviel Prozent der Umsatzerlöse dem Unternehmen als Gewinn für Investitionszwecke und Gewinnausschüttung zugeflossen sind. Die Umsatzrentabilität ist aufschlussreich, wenn man Unternehmen, die auf ähnlichen Geschäftfeldern operieren, miteinander vergleichen will. Grundsätzlich gilt:

  • je höher die Ziffer, desto rentabler ist ein Unternehmen
  • sinkt der Wert, sind Maßnahmen zu ergreifen, um dem Abwärtstrend entgegen zu wirken


  • Jahresüberschuss (Gewinn) x 100
    --------------------------------------- = Umsatzrentabilität
    Umsatz

Die Umsatzrendite gibt prozentual an, wieviel Gewinn mit einem Euro Umsatzerlös erzielt wurde. So bedeutet eine Umsatzrendite in Höhe von zehn Prozent, dass mit jedem umgesetzten Euro ein Gewinn in Höhe von zehn Cent erwirtschaftet wurde. Die Umsatzrendite (in Prozent) ist somit ein Maßstab dafür, wie profitabel ein Unternehmen ist. Je höher die Prozentzahl, desto profitabler ist das Unternehmen. Sie wird als Umsatzrendite vor Steuern oder nach Steuern berechnet. Vor Steuern bietet sie eine bessere Vergleichbarkeit von Unternehmen aus verschiedenen Ländern oder unterschiedlichen Rechtsformen. Nach Steuern gibt sie einen besseren Anhaltspunkt für das, wie hoch die Rendite tatsächlich ist. Bei Unternehmenskäufen wird häufig eine Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern herangezogen, weil davon auszugehen ist, dass sich die Finanzierungsstruktur grundsätzlich ändern wird und die Zinszahlungen deshalb nicht relevant sind.

  • Berechnung vor Steuern: Ergebnis vor Steuern / Umsatz
  • Berechnung nach Steuern: Jahresüberschuss / Umsatz

Verschuldungsgrad
Der Verschuldungsgrad gibt prozentual an, wieviel Fremdkapital auf eine Einheit Eigenkapital entfallen. Der Verschuldungsgrad ist eine Kennzahl, die in zwei Formen im Rahmen der Bilanzanalyse relevant ist. Zum einen als statischer Verschuldungsgrad (Fremdkapital: Gesamtkapital) zur Analyse der Kapitalstruktur anhand der Bilanz, und zum andern als dynamischer Verschuldungsgrad (Effektivverschuldung: Cash-Flow), der zum Ausdruck bringt, welche Zeitspanne (Jahre) benötigt wird, um aus dem Cash-flow die effektiven Schulden (Forderungen abzüglich Verbindlichkeiten) zu tilgen. Der Verschuldungsgrad eines Unternehmens berechnet sich aus dem Fremdkapital im Verhältnis zum Eigenkapital. Grundsätzlich gilt, je höher der Verschuldungsgrad eines Unternehmens, umso abhängiger ist damit das Unternehmen von externen Gläubigern. Diese Unternehmenskennzahl zeigt somit auf, wie lange es dauert, bis für das Unternehmen aufgenommene Kredite zurückgezahlt sind. Dieser Wert behält seine Aussagekraft natürlich nur, so lange künftige Investitionen nicht durch Fremdkapital finanziert werden. Der Verschuldungsgrad errechnet sich, indem das Fremdkapital (Verbindlichkeiten) durch das Eigenkapital dividiert wird.

    Fremdkapital x 100
    ---------------------- = Verschuldungsgrad
    Eigenkapital

Eine Variante der Kennzahl ist der dynamische Verschudlungsgrad. Dazu werden die Verbindlichkeiten durch den Cash Flow geteilt.

    Verbindlichkeiten - liquide Mittel
    ------------------------------------- = Verschuldungsgrad
    Cash-Flow

Eine steigende Verschuldung im Zeitablauf ist nicht grundsätzlich negativ. Nimmt ein Unternehmen beispielsweise Kapital auf, um damit Projekte zu finanzieren, deren Rendite über dem Fremdkapitalzins liegt, ist das letztlich positiv zu bewerten. In der Finanzwirtschaft versteht man darunter den so genannten Leverage-Effekt. Erodiert allerdings die Rentabilität des Unternehmens bei steigender Verschuldung, kann das auf eine spätere Insolvenz des Unternehmens hindeuten. Folglich dürfen die Kennzahlen Verschuldungsgrad und Eigenkapitalquote nie isoliert betrachtet werden, sondern sollten immer in Verbindung mit der Ertragslage der Unternehmung analysiert werden. Prinzipiell lässt sich feststellen, dass einem höheren Ertragsrisiko durch einen höheren Eigenkapitalanteil Rechnung getragen werden sollte, da bei einem höherem Eigenkapitalanteil die finanzielle Stabilität eines Unternehmens größer ist. Als generelle Faustregel gilt: Der Verschuldungsgrad sollte möglichst unter 100 Prozent liegen.


Weitere Unternehmenskennzahlen
Neben den bereits beschriebenen Unternehmenskennzahlen gibt es noch weitere betriebliche Kennzahlen aus den Bilanzwerten, der Gewinn- und Verlustrechnung, sowie Verhältniszahlen:

Bilanzwerte

  • Grundstücke und Gebäude in Prozent der Bilanzsumme
  • Sonstige Sachanlagen in Prozent der Bilanzsumme
  • Vorräte in Prozent des Umlaufvermögens
  • Kassenbestände in Prozent des Umlaufvermögens
  • Forderungen in Prozent des Umlaufvermögens
  • Wertpapiere in Prozent des Umlaufvermögens
  • Beteiligungen in Prozent des Umlaufvermögens
  • Eigenkapital in Prozent der Bilanzsumme
  • Kurzfristiges Fremdkapital seitens Kreditinstitute in Prozent der Bilanzsumme
  • Kurzfristiges Fremdkapital aus erhaltenen Anzahlungen in Prozent der Bilanzsumme
  • Kurzfristiges Fremdkapital aus Lieferungen und Leistungen in Prozent der Bilanzsumme
  • Langfristiges Fremdkapital in Prozent der Bilanzsumme Rückstellungen in Prozent der Bilanzsumme
  • Umsatz in Prozent der Bilanzsumme

Zahlen der Gewinn- und Verlustrechnung

  • Erträge
  • Sonstige Erträge
  • Materialaufwand in Prozent vom Umsatz
  • Personalaufwand in Prozent vom Umsatz
  • Abschreibungen auf Sachanlagen in Prozent vom Umsatz
  • Sonstige Abschreibungen in Prozent vom Umsatz
  • Zinsaufwendungen in Prozent vom Umsatz
  • Steuern in Prozent vom Umsatz
  • Sonstige Aufwendungen in Prozent vom Umsatz
  • Jahresüberschuss

Verhältniszahlen

  • Vorräte in Prozent des Umsatzes
  • Kurzfristige Forderungen in Prozent des Umsatzes
  • Eigenmittel in Prozent der Sachanlagen
  • Kurzfristig verfügbares Kapital in Prozent der Sachanlagen
  • Langfristig verfügbares Kapital in Prozent des Anlagevermögens
  • Jahresergebnis und Zinsaufwand in Höhe der Bilanzsumme